Der Hauseingang mit unserer "Löwenklingel", die uns unsere Besucher mit vier Tönen ankündigt und nicht, wie man meinen könnte, mit Löwengebrüll
Die beiden Vitrinen in unserem Hausflur - hier haben die meisten Löwen eine Platz gefunden. Es sind nicht ganz 600, aber so genau habe ich sie auch noch nicht gezählt. Es werden immer mehr und ab und zu müssen alle mal den Käfig verlassen und abgestaubt werden.
Die "obere" Etage links mit einigen von den Stofflöwen.
Bei der Gelegenheit: Ich habe Löwen aus fast allen Materialien. Stein Beton, Glas, Acryl, Blech, Bernstein, Holz, Gummi, Plastik, Leinen, Stoffe aller Art, Tierfell, Keramik, Papier, Zinn, sonstige Metalle und was es sonst noch so alles gibt.
Eine schöne Überraschung habe ich am 9.2.2007 auf der Reisemesse in Hamburg erlebt. Das Deutsche Jugendherbergswerk LV Hessen hatte auf seinem Stand einen der letzten Exemplare seines Maskottchens mitgebracht. Lenny Löwe. Unter der Bedingung, dass ich ihm nie sein Hemdchen ausziehen werde, habe ich ihn dann mitnehmen dürfen. Über dieses entgegenkommen und diese Ausnahme habe ich mich natürlich gefreut und bedanke mich hiermit nochmals.
Die Löwenkäfige (ich habe zwei an der Zahl) sind inzwischen wieder abgestaubt worden (6.7.2009) und mancher Löwe hat einen einen anderen Standplatz erhalten. Wenn es interessiert, der kann sich die beiden Vitrinen ein wenig aus der Nähe in meinem Picasa-Webalbum anschauen:
Ein schönes, manchmal auch ein teures Hobby. Überall wo man ist schaut man sich nach Löwen um. Demnächst erzähle ich hier auch, wie es zu dieser Sammelei kam, wer und was den Anstoss gab und zeige den ersten Löwen aus meinem Besitz. Vorab: Ich habe ihn seit nicht ganz sechzig Jahren.
Und diese Geschichte setzt sich jetzt fort. Meine Geschichte wurde in der hiesigen Lokalpresse, der Dithmarscher Landeszeitung am Freitag, 13.8.2010 abgedruckt. Darin ist alles enthalten, was ich hier berichten wollte/möchte. Da man den nebenstehenden Text nicht so gut lesen kann, habe ich ihn nachstehend noch einmal eingefügt.
Dithmarscher Landeszeitung Ein Löwe auf Löwenjagd
Rolf Harms sammelt aus
einleuchtendem Grund Figuren und Abbildungen vom König der Tiere
Von Christoph Hecht
Heide – Rolf Harms mag alle Tiere. Doch wer den 69-Jährigen besucht,
bemerkt schon an der Haustür, dass es ihm ein Tier besonders angetan hat: Der
Löwe.
Einen herkömmlichen Klingelknopf sucht der Gast nämlich vergeblich.
Stattdessen kann er seine Ankunft mit einem sanften Druck auf einen metallenen
Löwenkopf mitteilen.
Rolf Harms sammelt den König der Tiere. Und das in allen Farben und
Ausführungen. Einige seiner Sammlerstücke hat der Löwenfreund im Haus und im
Garten platziert: Manche fallen dem Besucher direkt ins Auge wie die schwere
Betonskulptur in einer Ecke des Gartens, andere Löwen, wie die an der Hauswand
hängenden Wasserspeier, sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen.
Das Herz der Kollektion befindet sich im Eingangsbereich des Hauses. In
zwei Vitrinen – die Harms liebevoll „meine Löwenkäfige“ nennt – hat der Sammler
rund 650 Löwen und entsprechende Abbildungen zusammengetragen.
Darin befinden sich Figuren aus vielen unterschiedlichen Materialien wie
Holz, Kunststoff, Glas, Seife, Alabaster, Bernstein, verschiedenen Edelmetallen
und sogar Papier. Auch viele Plüschtiere gehören zu der Sammlung, die durch
Löwenmotive auf vielen verschiedenen Gebrauchsgegenständen wie beispielsweise
Tellern, Gläsern, Schuhlöffeln oder Feuerzeugen ergänzt wird.
Auf eine genaue Anzahl möchte sich Rolf Harms nicht festlegen. „Beim
Reinigen der Vitrinen habe ich immer wieder versucht meine Löwen zu zählen“,
sagt er. Zu einem genauen Ergebnis ist er allerdings nie gekommen. „Es können
auch 670 sein.“
Alle zwei Jahre nimmt Harms seine zahlreichen Sammlerstücke aus der
Vitrine, um sie und die Glasschränke vom Staub zu befreien. Dafür benötigt er
nach eigenen Angaben einen ganzen Tag. „Das Ausräumen, Wischen und
Wiederaufstellen dauert acht bis zehn Stunden“, so der ehemalige
Aldra-Geschäftsführer. „Schade, dass es keine staubdichten Vitrinen gibt.“
Mit dem Sammeln von Löwen und ihren Abbildungen hat Rolf Harms in den
1970er-Jahren begonnen. Damals bekam er einen alten Setzkasten geschenkt, in
den er eine kleine Löwenfigur aus seiner Kindheit hineinstellte. „Da bin ich
auf die Idee gekommen“, sagt Harms. Der außergewöhnliche Bezug zu der
afrikanischen Großkatze kommt dabei nicht von ungefähr. „Mein Geburtsdatum ist
der 30. Juli 1941. Das liegt im Sternzeichen des Löwen.“ Die Sammlung wuchs
schnell an, sodass der Setzkasten bald nicht mehr ausreichte. Zuletzt mussten
die Löwen in die besagten Vitrinen umziehen. Doch auch dort wird der Platz
langsam eng.
Erst zum seinem Geburtstag vor zwei Wochen hat Harms neue Löwenfiguren
geschenkt bekommen – zwei goldene Wachskerzen. „In meiner Sammlung befindet
sich eine Menge Kitsch“, gibt Harms zu.
Dennoch besitze er auch die ein oder andere Rarität, zum Beispiel „Leo“,
ein mehr als 60 Jahre altes Plüschtier der Firma Steiff. Ein Lieblingsstück hat
er nicht. Das liege daran, dass fast jeder Löwe der Sammlung eine besondere Geschichte
habe. An die eines kleinen Silberlöwen, die er seit mehr als 40 Jahren an einer
Kette um den Hals trägt, erinnert sich Harms aber besonders gerne. „Der
Anhänger ist eine Sonderanfertigung. Ein von einem Goldschmied gegossenes
Unikat, das mir von meiner Frau geschenkt wurde.“
Doch nicht nur von den Abbildern, sondern auch von den lebendigen Löwen
ist Rolf Harms fasziniert. In Zoos und bei Zirkusveranstaltungen interessiert
er sich vorrangig für „seine“ Raubkatzen. Angefasst hat er einen Löwen allerdings
noch nie. „Vielleicht ergibt sich das ja noch irgendwann“, hofft der Rentner.
In seiner Sammlung hätte Rolf Harms gerne noch einen gläsernen
Swarovski-Löwen und zwei seltene Löwen aus Meißner-Porzellan. Die seien
allerdings nur für sehr viel Geld zu haben. Um jeden Preis will Rolf Harms
seine Sammlung allerdings nicht erweitern. „Irgendwo muss man sich eine
finanzielle Grenze setzen“, sagt der Löwenfreund.
13.08.2010